Lerntherapie beginnt dort, wo klassische Förderung an ihre Grenzen stößt: Nicht mit mehr Druck oder mehr Übung, sondern mit einem genaueren Blick auf das Kind. Was blockiert das Lernen? Was fehlt an Fundament? Was braucht das Kind, um sich wieder zuzutrauen, dass Lernen gelingen kann?
Darauf baut die Therapie gezielt auf, mit Methoden, die fördern und gleichzeitig stärken. Die Methoden passen sich dem Kind an, nicht umgekehrt.
Lerntherapie ist ein individueller, ganzheitlicher Prozess. Sie kombiniert pädagogische, psychologische und therapeutische Ansätze, abgestimmt auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten jedes einzelnen Kindes. Im Folgenden finden Sie die zentralen methodischen Bausteine meiner Arbeit:
1. Diagnostik & individuelle Förderplanung
Am Anfang steht eine sorgfältige Diagnostik. Mithilfe standardisierter Testverfahren, gezielter Beobachtungen und Gespräche mit Eltern oder Lehrkräften ermittle ich den aktuellen Lernstand, das Lernverhalten und mögliche Blockaden. Darauf aufbauend entsteht ein individueller Förderplan als Wegweiser für die Therapie.
2. Arbeiten an der Nullfehlergrenze
Ein zentrales Prinzip meiner Arbeit ist das sogenannte „Lernen an der Nullfehlergrenze“. Das ist der Bereich, in dem das Kind gerade noch keine oder fast keine Fehler macht. Die Aufgaben sind so gewählt und werden im Schwierigkeitsgrad ständig neu angepasst, dass das Kind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlerfrei lösen kann. Erfolgserlebnisse vertreiben Gefühle von Überforderung und Dauerfrust.
Das Kind erlebt Sicherheit, Kontrolle und Selbstwirksamkeit, alles wichtige Voraussetzungen für nachhaltiges Lernen und neues Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
3. Lernen mit allen Sinnen (multisensorisches Lernen)
Wirkungsvolles Lernen passiert nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit den Händen, Augen, Ohren und dem ganzen Körper. Inhalte werden gelegt, geklatscht, gefühlt, gesungen oder bewegt. Je mehr Sinne beteiligt sind, desto tiefer verankert sich der Lernstoff im Gehirn und Lernen wird lebendig und (be-)greifbar.
4. Emotionale Begleitung & Selbstwertstärkung
Viele Kinder mit Lernschwierigkeiten tragen negative Lernerfahrungen, Angst oder Scham mit sich. Deshalb ist es wichtig, nicht nur an den schulischen Inhalten zu arbeiten, sondern auch am emotionalen Erleben. Spielerische Erfolgsmomente, ein wertschätzender Umgang und gezielte Selbstwertübungen helfen dabei, das eigene Zutrauen wieder aufzubauen.
5. Bewegung & Körperwahrnehmung
Lernen und Bewegung sind eng miteinander verbunden. Durch Übungen zur Koordination, zum Seitenwechsel, zur Raumorientierung oder zur Grob- und Feinmotorik wird das Lernen körperlich verankert. Elemente aus der Ergotherapie und Psychomotorik werden dabei je nach Bedarf in die Therapie integriert.
6. Konzentrationsförderung & Selbststeuerung
Kinder mit Lernproblemen haben oft auch Schwierigkeiten, ihre Aufmerksamkeit zu halten oder sich selbst zu organisieren. Mit einfachen Konzentrationsspielen, klaren Lernstrukturen, visualisierten Zeitrahmen und kleinen Ritualen wird die Fähigkeit zur Fokussierung und zur Selbststeuerung gezielt trainiert.
7. Einsatz kreativer Lernstrategien & Memotechniken
Manche Lerninhalte erschließen sich besser mit Bildern, Reimen, Farben oder kleinen Geschichten. Gemeinsam entdecken wir kreative Gedächtnishilfen, Eselsbrücken oder Visualisierungstechniken, die dem Kind helfen, sich Inhalte leichter und nachhaltiger einzuprägen und eigene Lernwege zu entwickeln.
8. Elternarbeit & Netzwerkarbeit
Der Lernerfolg eines Kindes hängt auch davon ab, wie gut es in seinem Umfeld unterstützt wird. Deshalb ist mir der Austausch mit Eltern besonders wichtig, sei es zur Beratung, Ermutigung oder gemeinsamen Reflexion. Bei Bedarf beziehe ich auch
Lehrkräfte, Ärzte oder andere Fachpersonen mit ein, um das Kind ganzheitlich zu begleiten.
9. Psychotherapeutische Impulse
Wenn ein Kind durch Ängste, Selbstzweifel oder unbewusste Muster blockiert ist, können sanfte psychotherapeutische Methoden unterstützend wirken. Dazu zählen etwa hypnotherapeutische Elemente, Klopftechniken oder der Yager-Code. Sie helfen dabei, innere Hindernisse zu lösen, Stress abzubauen und wieder Zugang zu den eigenen Ressourcen zu finden. Der Einsatz erfolgt selbstverständlich achtsam, kindgerecht und nur nach gemeinsamer Absprache.
Jede dieser Methoden wird nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel eingesetzt, angepasst an das Kind, an die Situation und an den individuellen Lernweg.

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