Schwierigkeiten beim Rechnen

Wenn Zahlen ihre Plätze tauschen und Rechnen zum Rätsel wird


Für manche Kinder ist Mathematik wie der Versuch, ein Haus zu bauen, aber sie wissen nicht, wie viele Bausteine sie brauchen oder in welcher Reihenfolge sie sie stapeln sollen. Das Bauwerk fällt schon beim ersten Versuch in sich zusammen. Die Zahlen liegen wie kleine Stolpersteine im Weg, zu viele, zu ähnlich, zu unübersichtlich. Die 6 sieht aus wie die 9, die 13 wirkt kleiner als die 31. Die Einer, Zehner, Hunderter – sie sollen Stockwerke bilden, mit klarer Ordnung. Doch der Aufzug hält nie da, wo er soll.

Und dann die Rechenzeichen: Sie scheinen miteinander zu flüstern, heimlich ihre Rollen zu tauschen oder sich als etwas anderes zu verkleiden.

Mathematik bleibt für betroffene Kinder ein wackeliger Bau ohne Fundament. Und mit jedem Fehler wächst das Gefühl: „Ich versteh das nicht, ich krieg das nie hin.“

Was steckt hinter dem Begriff Rechenschwierigkeiten?

Von Rechenschwierigkeiten spricht man, wenn Kinder auffällige, anhaltende Probleme im mathematischen Bereich zeigen, obwohl sie normal intelligent und lernbereit sind.

Fachlich unterscheidet man:

  • die Rechenschwäche (pädagogischer Begriff)

  • die Rechenstörung / Dyskalkulie (medizinischer Begriff, ICD-10: F81.2)

Der Unterschied liegt vor allem in der Diagnosestellung, dem Schweregrad und der schulrechtlichen Relevanz.

Rechenschwäche – wenn Zahlen einfach keinen Sinn ergeben

Bei einer Rechenschwäche handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine ausgeprägte Lernschwierigkeit im Bereich Mathematik.

Kinder mit Rechenschwäche haben über längere Zeit hinweg erhebliche Probleme:

  • beim Erfassen von Mengen

  • beim Verstehen des Zahlenraums

  • beim Einprägen von Rechenaufgaben oder Strategien

  • beim Anwenden der Grundrechenarten

Die Diagnose erfolgt meist durch eine pädagogisch-therapeutische Einschätzung, z. B. durch Lerntherapeuten oder Lehrkräfte.

Die Schwierigkeiten sind nicht Ausdruck mangelnder Intelligenz, sondern spiegeln eine besondere Art der Informationsverarbeitung wider – oft verbunden mit Unsicherheiten im Raumverständnis, beim Arbeitsgedächtnis oder der Sprachverarbeitung.

Ein Nachteilsausgleich in der Schule kann sinnvoll sein, ebenso wie eine gezielte Lerntherapie, die individuell auf das Kind und seine Lernweise eingeht.

Rechenstörung / Dyskalkulie – medizinisch anerkannte Lernstörung

Die Rechenstörung (Dyskalkulie) ist eine medizinisch definierte Entwicklungsstörung (ICD-10: F81.2), die ausschließlich durch approbierte Fachleute, wie Psychologen oder Ärzte, diagnostiziert wird.

Im Rahmen einer sogenannten multiaxialen Diagnostik werden standardisierte Tests durchgeführt, die belegen:

  • eine erhebliche Abweichung der Rechenleistung vom Altersdurchschnitt

  • einen unauffälligen Intelligenzquotienten

  • dass die Schwierigkeiten nicht durch schlechte Beschulung oder psychische

    Belastung erklärbar sind

Die Diagnose eröffnet Möglichkeiten für schulrechtliche Maßnahmen, wie Nachteilsausgleich oder Notenschutz.

Woran erkennt man eine Rechenschwäche oder -störung?

Rechenschwierigkeiten treten in sehr unterschiedlichen Formen und Ausprägungen auf. Typische Anzeichen können sein:

Im Rahmen einer sogenannten multiaxialen Diagnostik werden standardisierte Tests durchgeführt, die belegen:

  • Das Kind zählt dauerhaft mit den Fingern, auch bei einfachen Aufgaben.

  • Es hat große Mühe, Mengen zu erfassen oder zu vergleichen.

  • Der Zahlenraum (z. B. „mehr als“, „weniger als“, „Zehnerübergang“) bleibt

    unklar.

  • Rechenaufgaben werden immer wieder vergessen oder falsch angewendet.

  • Das Kind verwechselt Rechenarten oder Zahlen (z. B. 6 und 9, 13 und 31).

  • Es gibt kein Gefühl für Rechenergebnisse – das Resultat wird geraten.

  • Die Frustration beim Rechnen ist hoch, das Selbstvertrauen gering.

  • Mathematik wird mit Angst, Stress oder Hilflosigkeit verbunden.

Die Diagnose eröffnet Möglichkeiten für schulrechtliche Maßnahmen, wie Nachteilsausgleich oder Notenschutz.

Was sind mögliche Ursachen von Rechenschwierigkeiten?

Die Ursachen sind vielfältig und individuell verschieden. Häufig wirken mehrere Einflüsse zusammen:

  1. Veranlagung und Gehirnverarbeitung

    Rechenschwierigkeiten treten in Familien oft gehäuft auf. Manche Gehirnareale, die für Raumvorstellung, Mengenverarbeitung und Arbeitsgedächtnis zuständig sind, arbeiten bei betroffenen Kindern anders.

  2. Kognitive Besonderheiten

    Viele Kinder mit Rechenstörung zeigen Schwächen im Arbeitsgedächtnis, in der auditiven oder visuellen Wahrnehmung oder im logischen Denken – alles Bereiche, die für das Mathematiklernen zentral sind.

  3. Sprachliche oder frühkindliche Entwicklungsverzögerungen

    Ein verspäteter Spracherwerb oder Schwierigkeiten mit Raum-Lage-Begriffen und Reihenfolgen im Vorschulalter können frühe Hinweise auf spätere Rechenschwierigkeiten sein.

  4. Psychosoziale Einflüsse

    Auch Umweltfaktoren wie familiäre Belastungen, Schulwechsel oder fehlende frühkindliche Förderung (z. B. im Zählen, Sortieren, Vergleichen) können eine Rolle spielen.

  5. Ungünstige schulische Bedingungen

    Zu schnelles Voranschreiten im Unterricht, fehlende Differenzierung oder hoher Leistungsdruck können dazu führen, dass grundlegende mathematische Zusammenhänge nicht verstanden werden – und sich Unsicherheit verfestigt.

Was kann man tun bei Rechenschwierigkeiten?

Frühzeitige Erkennung und gezielte Förderung sind entscheidend. Je eher die Schwierigkeiten erkannt und ernst genommen werden, desto besser lassen sich ungünstige Lernmuster auflösen.

In meiner Praxis biete ich Kindern und Eltern eine fachlich fundierte, individuell angepasste Lerntherapie – mit viel Empathie, Geduld und Struktur.

Mein Angebot umfasst:

  • standardisierte Testung zur Einschätzung von Rechenschwäche / Rechenstörung

  • Begleitung bei der medizinischen Diagnosestellung durch approbierten Psychologen (Erstellen eines Gutachtens)

  • Beratung und Unterstützung für Eltern

  • Gespräche und Kooperation mit Lehrkräften, Therapeuten und Ärzten

  • gezielte, kindgerechte und individuelle Lerntherapie mit konkreten Materialien

    und anschaulichen Methoden

  • Förderung emotionaler Kompetenzen und Stärkung des Selbstwertgefühls

  • ggf. psychotherapeutische Interventionen (nach Heilpraktikergesetz)

Vereinbaren Sie gerne ein unverbindliches und kostenloses Erstgespräch. Ich berate Sie gern persönlich und begleite Sie und Ihr Kind – kompetent, emphatisch und ganzheitlich.

Weitere Informationen finden Sie unter dem Menüpunkt Rechentherapie.

Hypnointegrative Lerntherapie

Wenn Lernen sich wieder leicht anfühlen darf

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